Liebes Trainingstagebuch…

…bevor der Passwortvergesser das ganze Internet mit einem Bericht von seinem Alpin-Triathlon vollzittert und da drin kein Platz mehr ist, will ich dir kurz von meinen Erlebnissen der letzten Rennradwoche erzählen. Da habe ich nämlich allerhand erlebt: Es gab zwei Feierabendrunden, ein Besichtigungstour meiner Lieblingsberge im Bergischen und lustige Berichte von meinen Freunden, die in den Alpen sind. Bei der Feierabendrunde in der letzten Woche war gutes Wetter, obwohl es die Tage davor und danach immer nur geregnet hat. Deshalb waren wohl auch nur sechs Leute da, weil man auch gut denken konnte, dass es wieder regnen würde. Weil Höfi immer so tolle Strecken kennt, ist er voraus gefahren. Er hat sich wahrscheinlich gedacht, dass wir ja von unten nass werden können, wenn wir es schon nicht von oben werden. Also hat er uns an der Erft entlanggeführt, wo es zwar schön aber auch unbefestigt und manchmal ganz dolle matschig war. Das waren wir dann hinterher auch alle. Und unsere Räder hatten eine zweite braune Haut, die man hinterher wieder abmachen musste. Dem Höfi war das später etwas unangenehm. Deshalb hat er uns dann auch von innen nass gemacht und alle isotonischen Getränke in der Ubier Schänke bezahlt.

Ich habe auch mal versucht die anderen an einem Ortsschild nass zu machen. Das war aber ganz schön schwer, weil mir nämlich vor ein paar Wochen der linke Schalthebel abgebrochen ist. Deshalb kann ich mein großes Kettenblatt nicht benutzen. Und deshalb muss ich immer ganz schnell treten, wenn ich Sprints mache. Die anderen sagen dann Sachen wie Stackato, Lance Armstrong oder Nähmaschine zu mir, oder dass ich bestimmt ein toller Bahnsprinter wäre. Das glaube ich denen aber nicht, weil z.B. von dem Robert Förstemann sind die Oberschenkel einzeln dicker als mein Bauch.

Am Wochenende davor hatte ich übrigens den anderen meine Lieblingsberge im Bergischen Land zeigen wollen. Der Älex hat vorher gesagt, ich soll mal eine Route mit ganz vielen Höhenmetern planen, weil er noch für seinen Alpentriathlon fit werden wollte. Ich glaube die meisten von den anderen haben sich über die vielen Höhenmeter und steilen Rampen aber nicht so doll gefreut. Und der G. hat sich gar nicht erst getraut mitzufahren, angeblich weil er schwere Beine vom Laufen hatte. Vielleicht aber auch schwere Birne. Als wir uns nach 50km etwas verpflegt hatten, waren wir pitschnass, weil es total geregnet hat. Und der Himmel war ganz schlimm grau, deshalb sind wir Richtung nach Hause gefahren. An der Schmitzebud, die übrigens wieder geöffnet ist, war das Wetter aber auf einmal wieder schön, also sind wir nochmal umgedreht und haben uns noch ein paar andere Berge angeguckt, die auch schön waren.

Jetzt sind ein paar von meinen Freunden leider ganz weit weg, nämlich in den Alpen. Da machen die einen Triathlon in Alpe d’Huez mit uns fahren einfach so ein bißchen Fahrrad. Zum Glück schreiben die mir immer, was da passiert ist. Das macht bestimmt Spaß und nächstes Jahr will ich das auch mal mitmachen, aber nicht dieses Schwimmen und Laufen. Lieber Radfahren auf Bergen.

Wie du, liebes Trainingstagebuch, bestimmt an den vielen eingetragenen Kilometern gemerkt hast, ist das Wetter seit ein paar Tagen richtig toll. Deswegen waren bei der Feierabendrunde gestern auch sechs Leute, obwohl ganz viele gerade im Urlaub sind. Hinterher hat dann noch die Moni von der Ubierschänke den Spruch der Woche gemacht, den ich versprochen habe, aufzuschreiben: „Hier kommen Radler für Radler.“ Das war irgendwie total lustig.

Bis bald, dein PaOle.

3 Antworten auf „Liebes Trainingstagebuch…“

  1. Ist das Trainingstagebuch in der 3. Klasse sitzen geblieben?
    Oder ist das der neue Schreibstil in der Oberstufe? 😉

    Egal…es ist sehr schön und lustig zu lesen…

  2. Im Gegensatz zu Herrn G-Punkt, glaube ich an das Talent des PaOle hinsichtlich der literarischen Adaption diverser Radio Comedy. Gehobene Weltklasse möchte ich sagen.

    Und was die schmutzige Erftrunde anbelangt, so kann ich nur entgegnen: Don’t hurt the dirt.

    In diesem Sinne: Kette rechts und immer an die Radler danach denken.

  3. Danke, danke euch beiden. Dennis aus Hürth schreibt aber glaub ich noch „besser“, wenn du den meinst…
    Kette rechts…? Ich arbeite daran. Wahrscheinlich bestelle ich einfach komplett neue Hebel, die gibt es nämlich jetzt auch mit roten Schräubchen 😎

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