Nachhaltigkeit

Backe, backe… Riegel

Was haben Rezepte für selbstgemachte Energieriegel und Gels fürs Radfahren mit Nachhaltigkeit zu tun? Während die besseren Riegel-Hersteller zwar Angaben zu ihren Klimazielen und Verpackungsmüll (dazu später) machen, musste ich lange suchen, bis ich bei einem Hersteller zwischen vielen wolkigen Worten überhaupt Angaben zur Herkunft der Inhaltsstoffe finden konnte. Da „sollen“ etwa Maßnahmen sicherstellen, dass Ökologie und Menschenrechte in den Lieferketten respektiert werden. Aber: Ein vollständiges Lieferketten-Mapping, so heißt es an anderer Stelle im ESG-Bericht des Unternehmens, könne erst ab 2024 erfolgen.

So stell sich die KI Energieriegel vor, eine Art Energie-Bauklotz. Passt in keine Trikottasche – danke DALL.E

Also: Warum nicht Riegel und Gels mit den Zutaten eures Vertrauens sofort selbst herstellen und dann umweltfreundlich verpacken? Los geht’s!

The Power of Fruits

Das erste Rezept stammt von Joscha alias „Healthy Roadbike“:

Für eine kleine Auflaufform:

2 Bananen

2 Hände Heidelbeeren, Rosinen oder Ähnliches

beides zermatschen.

Zwei Tassen Haferflocken

Honig/Erdnussbutter nach Bedarf

alles gut vermischen.

Für 20 Minuten bei 200 Grad in den Ofen. Abkühlen lassen. In Trikottaschengröße-gerechte Blöcke zerteilen.

Man kann es auch sehr stark variieren, schreibt Joscha noch dazu.

Das Höfische Kaffee-Gel

Höfi hat für uns aus der „tour“ ein ganz Scudi-spezifisches Gel-Rezept herausgesucht: Das Kaffee-Gel!

Dieses Gel sei reich an Eisen, schreibt die Radsportzeitschrift, und helfe wegen des Koffeingehalts besonders gut, wenn die Beine am Ende einer harten Tour einzuschlafen drohen.

Für 1 Tube à 60 Gramm:

3 Esslöffel stark aufgebrühter, kalter Espresso

2 Esslöffel Zuckerrübensirup

3 Esslöffel Maltodextrin 12

1 Teelöffel Johannisbrotkernmehl

1 Prise Salz

Espresso mit Zuckerrübensirup (den gibt es auch in echt bio) in einer Schüssel verrühren. Dann das Maltodextrin und Johannisbrotkernmehl einstreuen und mit einem Schneebesen kräftig verrühren, so dass keine Klümpchen zurückbleiben. Mit etwas Salz abschmecken. Das Gel in kleine Trinkflaschen oder in kleine Tuben füllen.

Eine Frage der richtigen Verpackung

Nun zur Verpackung: Für die Riegel scheinen zunächst Backpapier oder Butterbrot-Tüten am besten geeignet. Beide sind aber mit Folien beschichtet und daher nicht optimal. Auch nicht mit dem Zusatz „recyclebar“, der bei Verbundwerkstoffen keinen nachhaltigen Mehrwert bietet. Im Gegenteil: Erreichte der „Grüne Punkt“ bislang eine Verwertungsquote zwischen 40 und 60 Prozent (Kunststoffe und Aluminium – laut Umweltbundesamt), schließt sich das Duale System Deutschland nun nach seiner Übernahme durch die luxemburgische „Circular Resources“ offenbar dem chemischen Recycling an. Um Verpackungsmüll durch Pyrolyse als Müllöl tatsächlich in neue Produkte zu verwandeln, muss fossiles Rohöl hinzugefügt werden. Eine Studie kommt hierbei zu dem Schluss, dass chemisches Recycling mehr Treibhausgase verursacht als die Herstellung von Neuplastik. Die WiWo folgert: „In der Hierarchie der Abfallverwertung steht das chemische Recycling auf einer Stufe mit der Müllverbrennung.“

Die bisher beste Verpackungsalternative zu Folien und beschichtetem Papier sind bislang Bienenwachstücher. Sie sind mehrfach verwendbar (nur mit kaltem Wasser abwaschen) und mittlerweile auch nicht mehr ganz so teuer (z.B. in Drogeriemärkten).

Für die Gels muss man dann doch noch auf Kunststoff zurückgreifen, hier empfiehlt Höfi die weichen Quetschtüten von GU (Bezugsquelle siehe unten). Die sind BPA- und PVC-frei, mit Wasser + Spülmittel zu reinigen und halten dann angeblich Jahre.

Also, viel Spaß beim Selberbacken und -mixen. Wenn ihr weitere Rezept- und Verpackungsvorschläge habt, schreibt diese doch gleich in die Kommentare!

Text: Jan Beßling

Links:

Weitere Rezepte von „Healthy Roadbike“: http://healthyroadbike.de/kategorien/ernahrung/

Gel-Rezepte aus der „Tour“: https://www.tour-magazin.de/fitness/ernaehrung/rezepte-fuer-rennradfahrer-selber-machen-snacks-fuer-die-trikottasche-energie-gels/