Eis- und Radsport: Eine glückliche Beziehung.

Trotz eisiger Temperaturen kamen heute überraschend viele Scuderisti zur ersten Sonntagsausfahrt des Jahres 2013. Wie wir den sibirischen Verhältnissen trotzten um uns zuletzt in einer Bananenrepublik zu sonnen, lest ihr Gerade dreht Frau Pechstein auf meiner wohnzimmerlichen Mattscheibe als schnellste über 5000m ihre Runden und der Kommentator erinnert mich an ihren Ausflug auf die Radrennbahn. Zweite wird die Tschechin Martina Sablikowa, die wohl auf der Straße recht ambitioniert unterwegs ist. Natürlich folgt auch die Scuderia dem Trend der Verbindung von Eis- und Radsport und so begaben sich heute sieben wetterfeste Südstädter auf eine eisige Ausfahrt in den Kölner Süden, nachdem wir bereits am Mittwoch mit neun Mann und einer Frau auf der Büttgener Radrennbahn aufgeschlagen waren (zum Glück nicht wörtlich, auch wenn Töbsi sich alle Mühe gegeben hatte, das Derny abzuräumen).

Zunächst waren alle gespannt, wie lange die Wärmewirkung der Hand- und Überschuhe halten würde und ob des Lutschers Geheimtraining an den Ortsschildern schon Früchte tragen würde. Der Lutscher selbst versuchte mit einer extravaganten Helmwahl (Modell: Darth Vader im 80er-MTB-Style; Ausrede: „Passen mehr Mützen drunter.“) davon abzulenken. Auch Karsten hatte bei der Wahl der Kopfbedeckung Köpchen bewiesen und mit der brandneuen Scuderia-Rennkappe als einziger unserer sieben Michelinmänner ein Scuderia-Kleidungsstück sichtbar aufgetragen. Im Windschatten von Höfis Scuderia-Nummernschild kurbelten wir zunächst nach Wesseling, um mal zu sehen, wo Karsten dort sein Kerosin versickern lässt. Mein Lieblingsnavigator Höfi brachte uns anschließend nach Bornheim und führte uns – nach (zu) leisen Protesten gegen einen Berg – einen uns allen unbekannten Anstieg auf die Ville hinauf. Der hatte es in sich: Nach der ersten Rampe bogen wir noch im Wohngebiet links ab und alle freuten sich auf das Ende des Berges, wurden aber eines besseren belehrt, als der Anstieg nach dem Abzweig fortgesetzt wurde. Nächste Kreuzung, nächste Hoffnung, nächste Rampe. Das ging gefühlte fünf mal so, so dass wir schließlich schwindelig vor Kurven und Höhenmetern oben ankamen, wo wir aber für diese frühsaisonale Schindung mit abwechselndem Panoramablick auf Bonn und Köln entlohnt wurden. Den Rösberg rollten wir dann wieder hinunter um auf einer unserer Standardrunden zu landen, die noch zwei interessante Ortsschilder in petto hielt. Nachdem ich mich in Wesseling-Keldenich rausgehalten hatte, habe ich dann vorm finalen Ortsschild in Rondorf alles falsch gemacht, was möglich war: Zuvor habe ich beim Aufsammeln eines verlorenen Bidons Zeit verloren und mich zurückkämpfen müssen, bei tief stehender Sonne war mein Angriff vom Ende der Gruppe früh zu erkennen, auch am denkbar frühsten Zeitpunkt der Saison kann man einen flachen Ortsschildsprint nicht auf dem kleinen Blatt gewinnen und nicht zuletzt habe ich bisher einfach zu wenig trainiert – im Gegensatz zum Lutscher, der seinen riesenhaften Blauhelm erwartungsgemäß als erster am Ortsschild vorbeischob. Glückwunsch! Nehmt euch also alle ein Beispiel am Lutscher und seinem intensiven Trainingsprogramm und fahrt also mehr Rad. Am besten mit der Scuderia, zum Beispiel nächsten Sonntag.

Zum Schluss waren Flaschen zu- und Füße abgefroren wofür wir uns noch mit einem Sonnenbad in einer südlichen Bananenrepublik belohnten:

3 Antworten auf „Eis- und Radsport: Eine glückliche Beziehung.“

  1. Danke an den Capitano für den großartigen Bericht, die Organisation des Saisonauftaktes und auch für das liebe Kompliment.
    2013 wird ein großartiges Scuderiajahr.

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