RüK-schau

Bevor es am Sonntag bei der Göttinger Tour d‘Energie schon wieder ins Rennen geht und nachdem schon einiges zur Trikotaktion geschrieben wurde, sollen noch ein paar Sätze über das Renngeschehen bei Rund um Köln (RuK) verloren werden.

Dieses Jahr wären wir für die 120km-Strecke fast ein wenig in Personalnot geraten, da drei Scuderisti ihre Anmeldung von ihrem Verletzungsstatus nach einem gewissen Fishermans-Strongman-Run abhängig machten. Daher konnten sie sich erst nach der Frist für Teamzumeldungen zum Rennen einschreiben (und entschieden sich nebenbei bemerkt mangels Vorbereitungszeit lieber für die 60km-Strecke). So wären wir mit drei Verbliebenen auf der 120km-Strecke mit drei Mann einer zu wenig für die Teamwertung gewesen, wäre nicht noch Leo (oberes Foto links) zu uns gestoßen. Weil nun also (nach Axel) schon der zweite Fahrer aus unserem Farmteam RV Teutoburg Brackwede zu uns kam, wollen wir uns bei diesem Verein gerne erkenntlich zeigen, indem wir an dieser Stelle alle Leser auf das empfehlenswerte Jedermannrennen dieses Vereins hinweisen! Hier gibt es Infos zum Programm und zur Anmeldung.

Gleich nach dem Start, an dem wir uns diesmal (bauernschlau und nicht wie im Vorjahr) nicht in unserem Startblock ganz hinten einreihten, gingen 1000 Jedermänner direkt ab wie Zäpfchen und legten ordentlich Tempo vor. Jäh gebremst wurden sie dann von einem der zahlreichen Stürze (rad-net.de berichtete) von dem ein besonders heftiger am Fuß des Anstieges nach Bechen immerhin die  (inzwischen auf verschiedene Gruppen verteilten) Scuderisti wieder vereinte. Spätestens nach den zwei kurzen, knackigen Anstiegen in Sand, am Bensberger Schloß und dem etwas zäheren Hang von Hoffnungsthal nach Lüghausen wurde das Tempo im Feld merklich langsamer, die Gruppen kleiner und die Jedermänner abgekämpfter.

Mit zunehmender Zahl gesammelter Höhenmeter entschied ich mich zunehmend, mein eigenes Tempo zu fahren. Ein freundlicher Streckenposten rief mir dann etwa bei km 82 euphorisch zu: „Nur noch 27:10 bis zur Spitze, Junge!“ Das brachte natürlich meinen Siegeswillen zurück. Dank irgendwelchen verrückten Tempobolzern, die ich zwischen Rösrath und Köln vor der Nase hatte, erwies sich das als Prophezeiung und ich kam tatsächlich mit genau 27:10 Min. Rückstand im Rheinauhafen an. Tausend Dank exemplarisch an einen gewissen Timo Stein, an dessen Rückennummer ich mich in diesem Zusammenhang noch erinnere.

Im Ziel hatte ich dann nichts mehr zuzusetzen und da eh nicht von Gruppe oder Feld gesprochen werden konnte (sondern eher unzählige vereinzelte Grüppchen), sparte ich mir den Sprint und versuchte am Hinterrad des Vordermannes zu bleiben, was (wie man unten sieht) schon schwer genug fiel.

Wenngleich es auf der Strecke wunderschön war, das Fahren zwischen Peloton und jubelnder Masse (wie z.B. in Sand und Bensberg) den nötigen Kick gab und wohl das ein oder andere körpereigene Opiat ausgeschüttet wurde, war ich im Ziel dann doch froh, im Ziel zu sein.

Der späte Ostertermin (der im Umkehrschluss mehr Vorbereitung ermöglichte) tat das seinige hinzu: Mein Zieleinlauf war erstaunlicherweise knapp 20 Minuten früher, als letztes Jahr. Überhaupt konnte jeder von uns seine Vorjahreszeit verbessern und auch in der Teamwertung sind wir diesmal unglaublicher dritt- statt 2010 vorletzter geworden 🙂 . 2012 kommen wir dann wohl ins Ziel, bevor wir am Start sind, falls nämlich das Rennen wirklich in den Sommer verlegt werden sollte, sowie es Gerüchte verlauten lassen (welche uns nebenbei auch verdeutlichen, dass wir Jedermänner hier gemolken werden um die Dopingängste der deutschen Profiradsportsponsoren auszubügeln).

Last but not least sei noch die hervorragende Betreuung auf der 120er-Strecke durch Hannah dankend erwähnt, die nach einem Tag Betreuungsarbeit selbstverständlich mit auf das Nachher-Foto gehört.

Unsere Equipe auf der 60er-Runde ist zwar lange Wartezeiten von der bereits Eingangs erwähnten Strongmanveranstaltung gewohnt, machte aber auf der Kurzdistanz alles andere als halblang und bügelte mit einem unfassbaren 35er-Schnitt durchs Bergische. Es sollte daher ernsthaft in Erwägung gezogen werden, Grabenkämpfe und Schlammtauchen dauerhaft ins Radtrainingsprogramm einzubauen.

Mindestens genau so bemerkenswert ist, dass sie es geschafft haben fast über die gesamte Distanz zusammen zu bleiben und dabei keine Mittel scheuten, dieses Teambuilding zu erreichen: Nachdem Günter die Pace am  Anstieg nach Bechen etwas zu aufopferungsvoll gemacht hatte und leicht zurückfiel, verhakelte sich Tobi extra am Bensberger Schloss mit einem fremden Lenker, so dass Günter wieder zu ihm und Älex aufschließen konnte. Im Ziel waren dann alle drei innerhalb von drei Sekunden Nettozeit angekommen. Zielsetzung für nächstes Jahr: Drei Kölsch(e) in drei Sekunden im Zielbereich sorgen wieder für gute Stimmung.

Dolce Velo!

Des Radlers neue Kleider

Dies Bild stammt nicht von der Präsentation eines heiß ersehnten neuen deutschen Pro-Tour-Teams sondern vom Morgen des Ostermontag 2011.

Vor dem Start der Rund um Köln Challenge stattete nämlich RWE 100 Jedermänner mit neuen Radtrikots aus.

Weil Jonas jüngst den aus Funk und Fernsehen bekannten RWE-Boss Großmann beim „Kamingespräch“ vom Trikotsponsoring bei der Scuderia Suedstadt überzeugte (Lobbyarbeit für den Radsport?), kam der Kontakt mit der Marketingabteilung von RWE zustande. Diese unterbreitete uns daraufhin den Vorschlag an einer Sponsoringaktion für einen guten Zweck teilzunehmen. Wir sollten bis zu 100 Rund-um-Köln-Challenger dazu bringen, ein RWE-Trikot für 5,- € zu erwerben. RWE wollte die Trikots stellen und 500,- € an die ambulante Fahrradwerkstatt der Diankonie Michaelshoven spenden. Die ambulante Fahrradwerkstatt unterstützt Jugendliche mit und ohne körperliche Beeinträchtigung bei der Integration in Beruf und Gesellschaft und liegt mit ihrem Sitz in Rösrath quasi an der Strecke des Rennens.

Wir Scuderisti bloggten, posteten und mailten also von dieser Aktion und so fanden sich vor dem Start des Jedermannrennens bei Rund um Köln die edlen Spender ein. Ebenso am Start waren die Marketingstrategen von RWE: unser netter Kontaktmann Przybylla, der die Trikots verteilte und dessen Chefs, die die Spende überreichten und eine Dankesrede an die Teilnehmer der Aktion richteten. Die Teilnehmer, die schon eine Stunde vor Rennbeginn der Challenge über 123 km vorbeischauten sind hier auf den Fotos zu sehen. Auf dem nächsten sind neben Jonas noch Jan Bakowsky von der ambulanten Fahrradwerkstatt und die Marktetingleiterin von RWE.

 

Von 0 auf 130

In allerletzter Sekunde saßen wir zum Training auf dem Rad (siehe vorherige Einträge) und in aller letzter Sekunde stellten wir uns auch in den uns zugewiesenen Startblock bei Rund um Köln 2010.

Dieser Text will noch geschrieben werden, aber als Information geben wir schon mal vorweg, dass wir in der Team-Wertung des German Cycling Cup vor dem Team Muax gelistet sind. 😎

Frau Hölle

Das Wetter in 2010 hat dem Radsportler bisher nur übel mitgespielt. Während der ersten zwei Monate Dauerfrost hat sich der dennoch trainierende Radler entweder auf der Rolle zu Tode gelangweilt oder eine deftige Erkältung zugezogen. Auf jeden Fall wurden böse Erinnerungen an Rund um Köln 2008 wach (s. Foto). Aber auch beim Ottonormalverbraucher haben Januar und Februar und in Teilen der März einen abgrundtiefen Schneehass hervorgerufen.

Als mich die ersten Tage des Jahres (Mitte Januar), die von Plusgraden gesegnet waren, ins Training lockten passierte auch gleich der Supergau: Ein von Rheinhochwasser auf die Hausstrecke gespülter Stock flog in die Schaltungsrädchen und beförderte die komplette Schaltung ins Hinterrad – Totalschaden.

Danach war erst mal (neben technischen Hürden) auch wieder der arktisch anmutende Winter dem vernünftigen Training im Weg. Bei der zweiten Beendigung des Winterschlafes (Ende Februar) gleich der nächste Schock: Die Trainingsausfahrt hat gerade die Hälfte der Distanz erreicht, da bläst uns (nichts ahnend) auf einmal Sturmtief Xynthia den Rollsplitt ins Gesicht, während neben uns Bäume und Baustellenschilder zu Boden gehen.

Als Anfang März dann die erste Probefahrt der Rund um Köln-Strecke anvisiert wurde kam dann doch noch mal der Winter zurück und wir, die wir von unserem bergischen Plan auf den flachen Westen Kölns ausgewichen waren, fuhren trotzdem mit Eis am Unterrohr durch die weiße Landschaft.

Jetzt haben wir es aber hoffentlich durchgestanden, es ist zwar kalt aber schön und vor allem befahrbar, da draußen, …doch Moment es erreicht mich eine SMS vom Scuderia-Sprinter Jonas, der gerade zum Trainingslager auf Mallorca angekommen ist: „Ich fass‘ es nicht, hier schneit‘s! Das ganze Hotel ist voller ungläubiger Radsportler!“

Hölleluja!

 

Drück auf den letzten Drücker

Der Start in die Saison 2010 erfolgte etwas überstürzt. Wegen des anhaltend schlechten Winterwetters war die Anmeldung zum Jedermannklassiker Rund um Köln von uns bis zum äußersten, d.h. bis zur verlängerten Frist für die verbilligte Anmeldung am Rosenmontag herausgezögert worden. Eigentlich war geplant, wegen der bis dahin schlechten Trainingsbedingungen nur die 60km-Strecke zu fahren, doch in der bierseligen Stimmung, die so ein Rosenmontag mit sich bringen kann, wurde in letzter Sekunde übermütig doch noch die 120km-Variante gewählt, nachdem es noch einige Probleme mit der Anmeldung auf einer anscheinend überlasteten Seite des German Cycling Cup gegeben hatte.

Es wären vom Tag der Anmeldung noch genau sechs Wochen für ernsthaftes Training für das ehrgeizig gesetzte Ziel verblieben. Wenn nicht der Rosenmontag schon mit einem leichten Halskratzen begonnen hätte, welches zunächst vernachlässigt wurde um dann in den nächsten Tagen als handfeste Erkältung eiskalt zurückzuschlagen.

Jetzt waren wir aber tatsächlich schon ein paar Mal op Jöck und konnten uns von unserem beneidenswerten Trainingszustand überzeugen, der uns noch viel Platz nach oben lässt.

Bis dahin sollten wir uns aber schleunigst beeilen, denn es muss noch viel gemacht werden: Neben dem Training warten die Trikots darauf gekauft und bedruckt zu werden, müssen Sponsoren gefunden werden und nicht zu letzt sollten noch Fahrer gefunden werden, um unser Team auf die erforderlichen vier Fahrer zu bringen (bei Interesse bitte aussagekräftige Bewerbung an manager@scuderia-suedstadt.de schicken!).