Nachträge zum Trainingswochenende

Über das letzte Wochenende haben wir ja schon berichtet (Link).

Dieser schöne Bericht zum geheimen Bergtrainingslager in der Eifel ging aber zusätzlich per Email in der Teamzentrale ein und soll der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden:

Die Amöben haben sich heute ne Toblerone gegönnt und die war ganz ehrlich nicht ohne.

Vor allem die 15% Steigung von Widdau nach Rohren….Ihr würdet lieber vom Rad absteigen….aber der Schweinehund muss überwunden werden und man prügelt sich dort hoch.

Oben angekommen und auf dem letzten Atemzug pfeifend, meint unser Brocken doch „…das war ja nett… ich bin den aber dieses Jahr noch nicht von beiden Seiten hintereinander gefahren. Lass uns runterfahren und auf der anderen Seite direkt wieder hoch.“ AHHHHHHH…

@Älex: Du erinnerst Dich garantiert an den Berg! Du meintest damals ja auch, schieben ginge schneller!

O.k. dann sind wir auf der anderen Seite auch noch hochgefahren. Oben angekommen meinte Stefan dann: „Das ist ja richtig herrlich, mal ne lockere Grundlagenausdauertour mit Dir zu fahren…“ Ganz ehrlich… ich war hinüber.

Aber die anderen Steigungen waren auch sehr nett… die davor und die danach.

Die Geraden rollten wie von selbst jenseits der 33km/h… die Beine waren aber zwischenzeitlich mal ordentlich an Betonpfeiler herangerückt… vom Gefühl zumindest kann ein Betonpfeiler kaum schwerer sein.

Während der letzten Geraden kam dann doch wieder der Gedanke an den letzten Anstieg bis zu der Garage meiner Eltern in den Gedanken deutlich hervor. Glaubt mir… der gibt Euch nach so einer Tour den Rest.

Der Brocken hatte aber noch zu viel Energie und sprintete mal eben locker los den Berg hinauf… an der Garage kam ich dann an und hab mich erstmal auf die Wiese gelegt.

Soviel von der Tour d’Eifel.

Ich hoffe Ihr schreibt uns einen tollen Ortsschildwertungs-bericht von heute und lasst die kurbelschmierenden Kölsch pro 1000m nicht aus.

Beste Grüße

Günter

 

Auf diese Bestellung verliere ich also noch ein paar kurze Worte zur RTF von Sonntag:

Bei mäßigem Wetter war auf der Strecke relativ wenig los (keine 500 Starter). Das galt insbesondere für die 111km-Strecke, auf der wir unterwegs waren. Das war aber wahrscheinlich besser so, denn wir fuhren wie außer Rand und Band. Nach dem 4. Sprint am 4. Ortsschild kamen die ersten Gedanken, an die Sinnfreiheit davon, an jedem Schild zu sprinten, denn nach Roadbook sollten noch etwa 20 folgen und wir fühlten uns (bei ca. km 20) alle schon mächtig blau (Tobi), breit (Axel), platt (PaOle).

Es ging also munter weiter mit den Sprints; auch entgegenkommende Kleintransporter konnten uns nicht stoppen. Nach der ersten Kontrollstation machte ich den Vorschlag, doch bis zur zweiten Kontrollstation neutralisiert zu fahren, erntete dafür aber nur entgeisterte Blicke, Kopfschütteln und einen Mittelfinger.

Etwa als Axel zum dritten Mal sagte, er müsse sofort kotzen, hatten wir so ziemlich alle denkbaren Versionen von Sprints abgearbeitet: Lange angezogen, kurz und plötzlich, geschmiedete Allianzen, von vorne, von hinten, Ausreißversuche, usw. Um dennoch für nötige Spannung und Adrenalin zu sorgen dachte ich mir etwas besonderes aus und knallte beim Antritt mein Hinterrad aus der Fassung, da sich der Schnellspanner ob meiner unfassbaren Kraft öffnete. Naja, frisches Carbon braucht eben auch seine Kratzer. Außerdem weiß ich nun, dass ich mich beim Sprinten mitunter zu weit vorbeuge und dass Tobi und Axel (die fuhren natürlich hinter mir) zur richtigen Zeit ihre Bremsen beherrschen.

Zu Beginn der Runde waren wir noch zwischen den Ortschaften ordentlich gebrettert, doch unser Schnitt sank mit zunehmender Ortsschildzahl rapide nach unten. Daher wurden wir ab und an von anderen Touristikern eingeholt, an deren Windschatten wir uns dankend labten, bis sie an der nächsten Kontrollstation eine extra-lange Kaffeepause vortäuschten, um uns wieder los zu sein. Dies mag neben irrsinnigen Kamikazesprints daran gelegen haben, dass Axel und ich mehr und mehr Stuss redeten. Tobi hingegen war auf Grund einer auch in den Regenerationsphasen nicht mehr nachlassenden Schnappatmung gar nicht mehr zu verstehen.

Vier Ortsschilder haben wir tatsächlich ausgelassen, da sie direkt hinter Kurven oder vor Kontrollstationen lagen und auf die Vollrather Höhe hatten wir komischerweise auch keinen Bock mehr. Im Ziel vermissten wir allerdings das Ortsschild mit der Aufschrift „Köln“, für das wir doppelte Punktzahl ausgelobt hatten. Vielleicht haben wir es mangels Sauerstoff im Hirn auch nur übersehen. Außerdem vermissten wir im Ziel eine Bratwurst, denn die Bude war trotz der geringen Teilnehmerzahl bereits ausverkauft.

Es war trotzdem…

Dolce Velo!

Erst bergisch, dann waren wir Durch

Eine der beiden Wegbeschreibungen führte heute zum Start der RTF des RC Durch 01 in Volkhoven-Weiler, die andere auf die Autobahn und vermutlich zu der ein oder anderen Verkehrsnachricht („Achtung, eine Warnmeldung: Tobi auf der A 1.“)

Nachdem schon am letzten Wochenende bei der RTF der RSG Ford Köln einige Scuderisti in einem Affenzahn durchs Bergische gebrettert sind, standen heute ein geheimes Bergtrainingslager in der Eifel sowie ein denkbar formaufbaufeindliches Sprintfestival bei der RTF des RC Durch 01 an. Die Erlebnisse dieser drei Events lesen sich vielleicht am besten aus der diesbezüglichen Email- und SMS-Korrespondenz heraus:

Am 27.6.2011 schrieb Tobi um 11:26h:

Moin Jungs,

nach sensationeller rtf am sonntag mit höhen und tiefen, mit gewonnenen und verlorenen ortsschildern und bergwertungen, mit neuen kameraden (ich sag nur 63 und der mann mit dem zopf, der gelbe bergkletterer), mit der erkenntnis das es immer noch einen berg nach dem letzten berg gibt, nach meinem ersten kleinen crash (ich bleib dabei schönwetterradler zu sein), nach totaler erschöpfung (@ günni und christian: hab zwischenzeitlich überlegt einfach nur noch zum nächsten bahnhof zu fahren…. man man war ich durch) aber vor allem nach dermaßen viel spaß den ich gestern mit euch hatte würde es mich sehr freuen wenn wir nächstes we wieder an den start gehen würden:

rtf am samstag startet für ne 111 km strecke vom kölner norden aus…

Am 2.7.2011 schrieb Günni um 10:21h:

Moin, pausiert Ihr noch, oder kurbelt Ihr schon? Liveticker aus d. Eifel:

km 33

1h20min

Hm 750

Die Toblerone gibts nicht nur im Kiosk.

Grüße und viel Spaß,

G&S

Am 2.7.2011 antwortete Ole um 11:29h:

Hier ist der Start ja komischerweise erst ab 11. Warten jetzt noch auf Tobi, der sich hoffnungslos verfahren hat. Warum habt ihr Amöben eigentlich nichts gesagt, dann wären wir in die Eifel gekommen! Hier ist ja so langweilig flach. Bleibt gesund. Olé.

Am 2.7.2011 antwortete Günni um 12:22h:

Moin du Lutscher 😉

Live Ticker von der Tour d‘Eifel…

Km 78

Hm 1630

3:15h

Steigung 15%, 14%, 15% wir zählen erst ab +10%, rollen kann jeder…

Grüße

Am 2.7.2011 antwortete Ole um 15:49h:

Hör mal, wer so viel Zeit für SMS hat, fährt doch eh nur im Schatten! Unser Ticker: 118km, 4:12h, 466Hm, OHNE SCHEISS 20 umkämpfte Ortsschilder (aua) und 6 Kölsch, davon eins vom Typ am Bierstand gesponsert. Beste Grüße!

 

Bleibt nachzutragen, dass ich die finale Punktzahl der Sprintwertungen aus Mitleid gegenüber meinen Mitfahrern hier nicht veröffentliche und dass Axel mindestens so oft gesagt hat „Ich kann nicht mehr, ich will nach Hause.“, wie wir insgesamt Punkte vergeben haben.

 

Dolce Velo!

Teamsitzung auf Älex Sofa

Da die ersten Rennhärte gesammelt wurde, stand Freitag der 13. ganz im Zeichen der Vorbereitung auf das nächste große Scuderia-Ereignis: Rad am Ring. Am späten Nachmittag wurden also zunächst ein paar Carbon-Laufradfahrer auf der Flughafenrunde vernascht und Stefan gab seinen Einstand als unnachahmliches Berg-Moped. Älex und Günter hielten sich wacker im Windschatten, ich hingegen verwies auf die Regenerationszeit im Trainingsplan und ließ die anderen fahren… und warten.

Auch wenn dieses Bild Axel zeigt, sei lobend erwähnt, dass Älex noch am Dienstag zuvor in Valencia beim Stierkampf weilte und uns schon Freitag lecker begrillte. Über die Herkunft des Fleisches will ich keine weiteren Vermutungen anstellen. Grillen will aber für Rad am Ring auch unbedingt trainiert werden, deswegen durfte diese Disziplin keinesfalls ausgelassen werden.

Zuletzt taten wir noch etwas um unserer Konkurrenz am Nürburgring endgültig davon zu fahren und prägten uns schon mal die Ideallinie auf Fuchsröhre und Hoher Acht ein. Älex PS3 samt Gran Turismo 5 sei dank.

TdE – Fahren in einer anderen Dimension

Am letzten Wochenende stand für die Scuderia Suedstadt  mit der Tour d‘Energie in Göttingen der zweite Renntermin des Jahres auf der Agenda. (Über die Besetzungscouch des Teams wurde bereits berichtet.) Bevor dieser Text abhebt,  aus der subjektiven Rennwahrnehmung des Autoren einige soziohypothetische Stammtischparaphrasen zur Charakteristik des Jedermannrennens an sich zu verlieren, sei gesagt: Danke für die geile Orga, denn wie gewohnt zeigte sich der Göttinger Jedermannklassiker von seiner besten Seite!

Galaktische Organisation

Zuerst das Wetter: Man kredenzte deftigen Ostwind auf feinem Scuderia-Sonnenschein. Dann die Strecke: Im Vergleich zum Vorjahr noch verbessert, durch Austausch der Buckelpiste zwischen Brahmwald und Varlosen. Wenn jetzt im nächsten Jahr noch (wie Gerüchte verlauten lassen) der Start zu Ungunsten der – wenngleich gut neutralisierten, dennoch halsbrecherischen – Abfahrt von den Zietenterassen (= Berg) ins Tal verlegt wird, wäre die Route perfekt. Auch das ein sponsoringbedürftiges Profirennen im Vergleich zu Rund um Köln hier fehlt macht sich nur positiv bemerkbar, denn man bekommt in Göttingen einfach mehr für sein Geld: Neben dem üblichen werbewirksamen Altpapier nebst Trinkflasche sind T-Shirt, Frühstück, Pasta-Party, einen Ausgabe der Tour, Abstinenzlerweißbier und mit ein wenig Anstehen sogar Massage inklusive! Ich fasse zusammen: In puncto Service bewegten wir uns am Sonntag in einer anderen Dimension.

Typische Rennverläufe

Auf Grund der traditionell verplanten Anmeldung durch die Scuderia war unser Team leider schon vom Start weg auf verschiedene Startblöcke verteilt. So kamen wir in den Genuss durchaus unterschiedlicher Rennsituationen. Während es durchweg der Fall war, dass der leicht ansteigende Abschnitt von Mengershausen nach Jühnde (160 Hm auf 4 km) aussiebende Funktion übernahm, waren Situationen mit Attacken, Taktieren, etc. wie man sie aus dem Fernsehen oder von Vereinsrennen kennt wohl eher der Spitzengruppe vorbehalten. So kann man es jedenfalls bei der gesponserten Profijedermannkonkurrenz nachlesen. Doch auch unser Torsten berichtete davon, in der gegenwindigen Abfahrt vom Hohen Hagen zum Ziel in Göttingen in einer gut funktionierenden Fünfergruppe mit abwechselnder Führungsarbeit unterwegs gewesen zu sein.

Etwas weiter hinten auf der Strecke begegnete mir hingegen das übliche Jedermannschauspiel: Alle fahren einem zunächst schnellen Mann hinterher bis der irgendwann nicht mehr kann. Das Feld bummelt dann so lange, bis sich entweder vorne der nächste schnelle Mann erbarmt oder von hinten ein schneller Mann ungeduldig wird und nach vorne drängt. Aus diesen chaotischen Führungswechseln resultiert dann noch das regelmäßige Anschluss-verpassen, was bei dem Wind den wir hatten schon mal das ein oder andere Feld sprengen kann. Man war also gut beraten vorne zu Fahren; und hört man diesen taktischen Hinweis nicht doch auch schon mal in der Profi-Dimension? Außerdem hatten wir mit Sicherheit den professionellsten Fanclub, der sich auf den Brahmwald, den Hohen Hagen und die Zielgerade verteilt hatte.

Zielsprint

Das bemerkenswerteste an unseren Zielsprints sind sicherlich die großartigen Fotos, die Clara für uns gemacht hat. Danke!

Von meiner Einfahrt auf die Zielgerade kann ich berichten, dass ich zunächst etwas überrascht war, das der Sprint bereits nach der letzten Kurve, also etwa 500m vor der Ziellinie eröffnet wurde. Ich hatte sogar das Hinterrad des Mannes, der den Sprint meiner Gruppe gewann, aber als er nach rechts zog war ich eingebaut und musste ihn fahren lassen. Mit anderen Worten: Ausreden. Ich war nicht schnell genug, aber nah dran.

Auch in Jonas Gruppe wurde mächtig am Horn gezogen. Auch wenn er ein paar Fahrer vorlassen musste, so hat ihn das Fahnewedeln dennoch ordentlich angetrieben.

Wie das Bild ganz oben zeigt, war Thomas Konkurrenz im Gegensatz zu ihm auf der Bürgerstr. ziemlich farblos unterwegs.

Hier noch ein Bild der diesjährigen TdE-Zielaufstellung mit Tortsten, Jonas, Thomas und mir:

Das ausgegebene Ziel „Top Ten“ wurde zwar verfehlt, aber wir sind dennoch zufrieden, in der GCC-Team-Gesamtwertung den beachtlichen 21. Platz erreicht zu haben (ermöglicht durch taktisches Geschick bei der Planung des Rennkalenders).

 

Kette rechts!

Teampräsentation Tour d‘Energie

Die Vorbereitung ist zu Ende – das Team für den Göttinger Klassiker steht!

 

Mit ca. 2 Wochen Verspätung haben wir euch auf Facebook über unsere Erfolge bei Rund um Köln informiert. Kommenden Sonntag steht schon das nächste Rennen an, bei dem wieder einige Scuderisti teilnehmen werden – die Tour d’Energie in Göttingen.

Für Ole und Jonas ist es ein Heimspiel, die beiden sind von Anfang an dabei und haben jeder nur ein Rennen verpasst – es ist also die 6. Teilnahme für beide. Zudem konnten wir 3 weitere Scuderiabegeisterte davon überzeugen, in Göttingen für uns zu fahren, sodass wir mit 5 Fahrern auf die Jagd der Top 10 in der German Cycling Cup – Teamwer-tung gehen werden.

 

Thorsten fährt nach seiner Premiere im letzten Jahr schon das zweite Mal für uns und ist unsere große Hoffnung für die Spitzenzeit 😉

PaOle, unser Capitano und Classementfahrer, ist nach seinem grandiosem Erfolg bei Rund um Köln dieses Jahr einiges zuzutrauen.

Jonas hat ordentlich trainiert und seitdem er in Wuppertal wohnt auch schon eine Menge Höhenmeter geschaufelt. Das bringt ihm Kraft und eine gute Ausgangslage für den Zielsprint auf der leicht ansteigenden Zielgeraden auf der Bürgerstraße.

Mit Thomas und Äändy haben wir noch zwei hochmotivierte Lokalmatadore im Team, die die Strecke aus dem FF kennen.

Die Aussichten auf Sonntag sind also besonders vielversprechend, das Wetter wird wunderbar sommerlich, sodass die Räder im Glanz erstrahlen werden!

 

Also seid dabei und peitscht die Scuderia den Hohen Hagen hoch oder feuert den Zielsprint an! Für alle die kommen, bringt unser Fanclub Fähnchen mit! Wir sind jetzt schon heiß und freuen uns auf großartige Unterstützung!

Eure Scuderia 🙂

Banana-Joe.

RüK-schau

Bevor es am Sonntag bei der Göttinger Tour d‘Energie schon wieder ins Rennen geht und nachdem schon einiges zur Trikotaktion geschrieben wurde, sollen noch ein paar Sätze über das Renngeschehen bei Rund um Köln (RuK) verloren werden.

Dieses Jahr wären wir für die 120km-Strecke fast ein wenig in Personalnot geraten, da drei Scuderisti ihre Anmeldung von ihrem Verletzungsstatus nach einem gewissen Fishermans-Strongman-Run abhängig machten. Daher konnten sie sich erst nach der Frist für Teamzumeldungen zum Rennen einschreiben (und entschieden sich nebenbei bemerkt mangels Vorbereitungszeit lieber für die 60km-Strecke). So wären wir mit drei Verbliebenen auf der 120km-Strecke mit drei Mann einer zu wenig für die Teamwertung gewesen, wäre nicht noch Leo (oberes Foto links) zu uns gestoßen. Weil nun also (nach Axel) schon der zweite Fahrer aus unserem Farmteam RV Teutoburg Brackwede zu uns kam, wollen wir uns bei diesem Verein gerne erkenntlich zeigen, indem wir an dieser Stelle alle Leser auf das empfehlenswerte Jedermannrennen dieses Vereins hinweisen! Hier gibt es Infos zum Programm und zur Anmeldung.

Gleich nach dem Start, an dem wir uns diesmal (bauernschlau und nicht wie im Vorjahr) nicht in unserem Startblock ganz hinten einreihten, gingen 1000 Jedermänner direkt ab wie Zäpfchen und legten ordentlich Tempo vor. Jäh gebremst wurden sie dann von einem der zahlreichen Stürze (rad-net.de berichtete) von dem ein besonders heftiger am Fuß des Anstieges nach Bechen immerhin die  (inzwischen auf verschiedene Gruppen verteilten) Scuderisti wieder vereinte. Spätestens nach den zwei kurzen, knackigen Anstiegen in Sand, am Bensberger Schloß und dem etwas zäheren Hang von Hoffnungsthal nach Lüghausen wurde das Tempo im Feld merklich langsamer, die Gruppen kleiner und die Jedermänner abgekämpfter.

Mit zunehmender Zahl gesammelter Höhenmeter entschied ich mich zunehmend, mein eigenes Tempo zu fahren. Ein freundlicher Streckenposten rief mir dann etwa bei km 82 euphorisch zu: „Nur noch 27:10 bis zur Spitze, Junge!“ Das brachte natürlich meinen Siegeswillen zurück. Dank irgendwelchen verrückten Tempobolzern, die ich zwischen Rösrath und Köln vor der Nase hatte, erwies sich das als Prophezeiung und ich kam tatsächlich mit genau 27:10 Min. Rückstand im Rheinauhafen an. Tausend Dank exemplarisch an einen gewissen Timo Stein, an dessen Rückennummer ich mich in diesem Zusammenhang noch erinnere.

Im Ziel hatte ich dann nichts mehr zuzusetzen und da eh nicht von Gruppe oder Feld gesprochen werden konnte (sondern eher unzählige vereinzelte Grüppchen), sparte ich mir den Sprint und versuchte am Hinterrad des Vordermannes zu bleiben, was (wie man unten sieht) schon schwer genug fiel.

Wenngleich es auf der Strecke wunderschön war, das Fahren zwischen Peloton und jubelnder Masse (wie z.B. in Sand und Bensberg) den nötigen Kick gab und wohl das ein oder andere körpereigene Opiat ausgeschüttet wurde, war ich im Ziel dann doch froh, im Ziel zu sein.

Der späte Ostertermin (der im Umkehrschluss mehr Vorbereitung ermöglichte) tat das seinige hinzu: Mein Zieleinlauf war erstaunlicherweise knapp 20 Minuten früher, als letztes Jahr. Überhaupt konnte jeder von uns seine Vorjahreszeit verbessern und auch in der Teamwertung sind wir diesmal unglaublicher dritt- statt 2010 vorletzter geworden 🙂 . 2012 kommen wir dann wohl ins Ziel, bevor wir am Start sind, falls nämlich das Rennen wirklich in den Sommer verlegt werden sollte, sowie es Gerüchte verlauten lassen (welche uns nebenbei auch verdeutlichen, dass wir Jedermänner hier gemolken werden um die Dopingängste der deutschen Profiradsportsponsoren auszubügeln).

Last but not least sei noch die hervorragende Betreuung auf der 120er-Strecke durch Hannah dankend erwähnt, die nach einem Tag Betreuungsarbeit selbstverständlich mit auf das Nachher-Foto gehört.

Unsere Equipe auf der 60er-Runde ist zwar lange Wartezeiten von der bereits Eingangs erwähnten Strongmanveranstaltung gewohnt, machte aber auf der Kurzdistanz alles andere als halblang und bügelte mit einem unfassbaren 35er-Schnitt durchs Bergische. Es sollte daher ernsthaft in Erwägung gezogen werden, Grabenkämpfe und Schlammtauchen dauerhaft ins Radtrainingsprogramm einzubauen.

Mindestens genau so bemerkenswert ist, dass sie es geschafft haben fast über die gesamte Distanz zusammen zu bleiben und dabei keine Mittel scheuten, dieses Teambuilding zu erreichen: Nachdem Günter die Pace am  Anstieg nach Bechen etwas zu aufopferungsvoll gemacht hatte und leicht zurückfiel, verhakelte sich Tobi extra am Bensberger Schloss mit einem fremden Lenker, so dass Günter wieder zu ihm und Älex aufschließen konnte. Im Ziel waren dann alle drei innerhalb von drei Sekunden Nettozeit angekommen. Zielsetzung für nächstes Jahr: Drei Kölsch(e) in drei Sekunden im Zielbereich sorgen wieder für gute Stimmung.

Dolce Velo!

Des Radlers neue Kleider

Dies Bild stammt nicht von der Präsentation eines heiß ersehnten neuen deutschen Pro-Tour-Teams sondern vom Morgen des Ostermontag 2011.

Vor dem Start der Rund um Köln Challenge stattete nämlich RWE 100 Jedermänner mit neuen Radtrikots aus.

Weil Jonas jüngst den aus Funk und Fernsehen bekannten RWE-Boss Großmann beim „Kamingespräch“ vom Trikotsponsoring bei der Scuderia Suedstadt überzeugte (Lobbyarbeit für den Radsport?), kam der Kontakt mit der Marketingabteilung von RWE zustande. Diese unterbreitete uns daraufhin den Vorschlag an einer Sponsoringaktion für einen guten Zweck teilzunehmen. Wir sollten bis zu 100 Rund-um-Köln-Challenger dazu bringen, ein RWE-Trikot für 5,- € zu erwerben. RWE wollte die Trikots stellen und 500,- € an die ambulante Fahrradwerkstatt der Diankonie Michaelshoven spenden. Die ambulante Fahrradwerkstatt unterstützt Jugendliche mit und ohne körperliche Beeinträchtigung bei der Integration in Beruf und Gesellschaft und liegt mit ihrem Sitz in Rösrath quasi an der Strecke des Rennens.

Wir Scuderisti bloggten, posteten und mailten also von dieser Aktion und so fanden sich vor dem Start des Jedermannrennens bei Rund um Köln die edlen Spender ein. Ebenso am Start waren die Marketingstrategen von RWE: unser netter Kontaktmann Przybylla, der die Trikots verteilte und dessen Chefs, die die Spende überreichten und eine Dankesrede an die Teilnehmer der Aktion richteten. Die Teilnehmer, die schon eine Stunde vor Rennbeginn der Challenge über 123 km vorbeischauten sind hier auf den Fotos zu sehen. Auf dem nächsten sind neben Jonas noch Jan Bakowsky von der ambulanten Fahrradwerkstatt und die Marktetingleiterin von RWE.

 

Rund in Apeldoorn

Von der Südstadt bis ins holländische Apeldoorn sind es knapp 200km. Da lohnt es sich doch, bei der diesjährigen Bahnrad-WM vorbeizuschnuppern. Ein äußerst abwechs-lungsreicher Tag, leider ohne Erfolge der deutschen Starter. Dafür war mächtig was los, als die Niederländerin Marianne Vos Gold im 10km-Scratch rennen holte. Außerdem hatten wir noch reichlich Gelegenheit, die australische Nationalhymne auswendig zu lernen.

Hier noch ein paar Schnappschüsse:

Rätsel – Wer ist das?

Großes Scuderia-Rätsel: Welcher unserer gestandenen Rennfahrer wurde hier in frühen, erfolgreichen Jahren abgelichtet?

Antworten bitte an: axel@scuderia-suedstadt.de !

Preis: Unter allen, bis zum 28.2.2011 eingegangenen, richtigen Einsendungen wird ein Scuderia-Button verlost!