Die Teamwertung bei der deutschen Jedermannmeisterschaft wird interessanterweise in einem eigenen Rennen entschieden. Patrick und Maciej waren von der Scuderia vertreten und Maciej hat uns folgenden Bericht und die Fotos zukommen lassen (danke!):
Vergangenen Samstag fand die Deutschen Meisterschaft in Nidda statt. Wir waren mit zwei Jungs von der Scuderia vertreten, Patrick Rumpf und ich Maciej Puzon. Gemeinsam mit zwei Freunden Phillip Nebeling und Maurice Kok sind wir unter dem Team Namen Dreikant im Männer Team Rennen gestartet. Vier Fahrer kommen in die Teamwertung, maximal zwei Lizenz-Fahrer dürfen pro Team an den Start gehen. Für uns heißt das, einer raus alle raus. Es darf also nichts schief gehen.
Unsere Taktik: bei jedem Angriff gehen Patrick und ich mit. Maurice und Phillip fahren kontrolliert im Feld und behalten den Überblick. Maurice ist ein sehr erfahrener Fahrer der Phillip leiten konnte.
Das Rennen: 91 km verteilt über vier Runden, pro Runde gibt es zwei Anstiege, was Patrick und mir sehr gelegen kommt.
Das Rennen geht los. Das Anfangstempo fühlt sich gut an. Jeder geht erstmal auf Sicherheit. Mit einem Ausreißerversuch rechnen wir erst ab Runde zwei/drei und liebäugeln auch selbst damit.
Die ersten 10km sind flach, es läuft. Der erste Anstieg hat 5% Steigung, das Tempo ist okay, keine Ausreißversuche. In der Mitte des Anstiegs schalte ich vorne aufs kleine Blatt, Mist die Kette fällt ab! Etwas Aufregung kommt in unser Team. Das Feld zieht an mir vorbei. Ich springe ab und ziehe die Kette wieder auf. Jetzt heißt es wieder Vollgas geben. Am letzten Viertel des Bergs bin ich wieder da, sogar wieder vorne dabei.
Puuh, nochmal gut gegangen, denke ich. Die Abfahrt liegt vor uns und dann geben 6-7 Fahrer richtig Gas. Patrick, Maurice und ich versuchen bei der darauffolgenden Abfahrt die Lücke zu schließen. Leider sind es nur wir, die richtig pumpen, von den anderen Teams kommt nicht viel, sie hängen sich einfach hinten dran. Aus Taktik oder Erschöpfung!?
Vor uns sehen wir die Ausreisser, kommen aber allein nicht ran, wir schauen uns an und besprechen uns. Noch immer machen wir 80% der Führungsarbeit. Dann entscheiden wir etwas Tempo rauszunehmen um uns nicht zu verheizen.
Dritte Runde erster Anstieg. Wir sind alle vier schon etwas müde. Ein Fahrer vom Team Sprengler aus Frankfurt macht das Tempo und setzt sich ein paar Meter ab. Ich überlege kurz und gehe hinterher. Ich bin an ihm dran und wir setzen uns ab. Schaffen wir es zu zweit auszureissen? Ich bin sehr skeptisch. Der Kollege tritt entschlossen weiter. An der Spitzkehre Abfahrt am zweiten Berg sind wir immer noch allein. Das Tempo ist okay, wir können es vielleicht schaffen.
Ich weiss zu der Zeit nicht, wer vorne an der Spitze ist und wie weit sie sind. Ich hoffe, ich kann für unser Team etwas Zeit gut machen und verbrenne nicht in dem Alleingang.
Starker Regen setzt ein. Auf den Flachstücken kommt noch guter Gegenwind dazu. Alles andere als angenehm. Runde vier ist fast vorbei und wir sind immer noch allein. Das Tempo wird schneller und wir fahren zusammen durchs Ziel. Geschafft! Ich hoffe meine Jungs kommen alle gut durch.
Kurze Zeit später sehe ich Patrick und Maurice die beiden können sich auch in der letzten Runde lösen und machen Zeit gut. Sehr gut. Patrick ist aus der Verfolgergruppe ausgerissen. Maurice spielte etwas mit der Konkurrenz und ist dann abgehauen. Er ist zu Patrick aufgeschlossen und sie sind zusammen ins Ziel.
Phillip unser vierter Mann kam kurz nach uns im Ziel an.
Es lief nicht alles optimal, aber wir waren stark an diesem Renntag. Es wäre mehr drin gewesen als Platz vier, aber wir sind trotzdem zufrieden und hatten eine Menge Spaß.
Vielleicht nächstes Jahr.