Auf dem Hügel ist die Hölle los
Der Pulheimer Rodelhügel ist für seine Partys berüchtigt. Wenn im Winter nicht gerade Schlitten oder im Sommer Seifenkisten die etwa 80 Meter lange Gerade herunterrauschen, treffen sich regelmäßig Feiernde auf dem Gelände des Pulheimer Sportclubs.
Doch was sich am ersten Frühlingssonntag zwischen Bolzplatz und Baseballfeld abspielte ließ selbst die wildesten Partyanimals alt aussehen: Die Scuderia hatte zum 8. Lauf des NRW-Cross-Cups alles aufgeboten, was ein unvergessliches Crossfest braucht.
Foto: Kevin Kaup
Nochmals hatte der PSC sein Gelände für die Serie zur Verfügung gestellt, und darauf hatte das Orgateam um Christian HWK, Tobi L., Mathieu, Andreas, Höfi, Kathi G., Joakim, Robert, Jonas und Manuel S. einen Kurs der Superlative aufgebaut: Von Schräghängen und eng gestecktem Slalom rund um den Kunstrasenplatz über die Schnecke unterhalb des Hügels bis zur inzwischen wohl legendären „Wall of Pulheim“: Die 54 Stufen bis zum Gipfel waren von einigen fleißigen Helfern aus dem Dornröschenschlaf im Unterholz geholt und einzeln per Hand präpariert worden. Aber es sollte sich lohnen, denn wer im Rennen mehrmals die Treppe hinaufmusste, verfluchte sie schnell auch als „Treppe des Grauens“.
Belgische Fritten und die selfmade Boombox an der Bar
Joakims Bus wurde zur Bar umfunktioniert, davor sorgte die Scudi-Boombox für den richtigen Sound. Das Race-Office wurde installiert, die Sanis, Waschplatz und Materialzone organisiert, Kuchen herangeschafft, standesgemäß belgische Fritten aus dem FritaminB-Foodtruck sowie – natürlich – Van Dycks Lebenselixier vom Coffee-Bike einbestellt und ordentlich die Werbetrommel gerührt. Am Sonntagmorgen standen dann die Namen von über 360 Aktiven auf den Meldelisten für sechs Rennen mit 18 Rennklassen für „Pulheim 2“.
Von den Kids bis zum Ex-Profi – alle waren dabei
Mit Emil stand dann auch bald das erste Scudi-Kid auf dem Podium (U 15), bevor die Hobby Männer (50+), Frauen und Jugend erstmals die 54 Treppenstufen erklimmen mussten. Später sollte Ole beweisen, wie das äußerst selektive Hindernis zu nutzen ist: Neben den Stufen sprintete der Präsident der Scuderia Südstadt den Hügel hinauf und machte dort in jeder Runde zwei bis drei Plätze gut. Die Stimmung zum Kochen brachten schließlich die Tifosi um Ultra-Oli, die den Hügel beim Elite-Rennen in Rauchschwaden hüllten und somit Kathi G. auf den zweiten Platz brüllten. Ex-Profi André Greipel verpasste – trotz beeindruckender Leistung an der Treppe, die sich inzwischen zahlreich auf Instagram bestaunen lässt – auf dem verwinkelten Kurs das Podium nur knapp.
Richtig Drama wurde beim Schluss- und Höhepunkt des U8-Kids Race geboten, wo Freud und Leid eng beieinander lagen. Beim anschließenden Bunny Hop-Wettbewerb gesponsored von SchuhKoch zeigte Ben (13 Jahre) vom RC Schmitter allen wie man easy mit dem Bike über fünf Schuhkartons springt (und dafür ein üppiges Preisgeld einheimst).
Die Stimmen der Aktiven und geschätzt 200 Zuschauer:innen reichten von „großartige Veranstaltung“ bis hin zu „Weltcup-Niveau“. Da bleibt eigentlich nur noch die Frage: Wie soll man das eigentlich noch toppen?
Das Finale des NRW Cross-Cups fand am 12. März 2023 in Radevormwald statt.
Text: Jan & Mathieu