Kurzer Bericht von der ersten RTF 2012


Günni: Es war nicht sein Tag: 1.Noch vorm Startschuss auf nem KVB-Gleis gestürzt; aber nur ein paar Kratzer am Rad und ne Prellung am Bein 2. Nach dem ersten Checkpoint wegen Glassplitter nen Platten gehabt, dank Axel wurde der Reifen innerhalb von 5sec gewechselt, sodass wir noch zum Hauptfeld aufschließen konnten. 3. Schwere Beine nach den 74km, aber stark am Berg!! 4. Hat ne Beule weil er sich abends den Kopf gestoßen hat. Lass den helm auf, Günni!!
Älex: Knie hat gehalten, 1 Berg mit max 16% Steigung hat ihm aber gezeigt, dass bis Alpe d’Huez noch ordentlich trainiert werden muss.
Axel: Nach viel Gequassel und Gejammere (und nach dem Reifenwechsel) Christian I gezeigt, wie er zurück nach Zollstock kommt
Christian I: Konnte leider nur 44km heizen, um dem FC zum 1:0 anzufeuern!!
Christian II: Absolter Sprintkönig, egal wie groß das Hauptfeld war, zu 100% die Sprints gewonnen!! Tolle Leistung!!
Insgesamt ein sehr schöner Saisonstart. In der Konstellation hat der Regen nicht viel ausgemacht, nur leider musste nachher alle ran, die Räder putzen. Bin gespannt auf die nächsten Wochen!!

LG
Alex

Nachträge zum Trainingswochenende

Über das letzte Wochenende haben wir ja schon berichtet (Link).

Dieser schöne Bericht zum geheimen Bergtrainingslager in der Eifel ging aber zusätzlich per Email in der Teamzentrale ein und soll der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden:

Die Amöben haben sich heute ne Toblerone gegönnt und die war ganz ehrlich nicht ohne.

Vor allem die 15% Steigung von Widdau nach Rohren….Ihr würdet lieber vom Rad absteigen….aber der Schweinehund muss überwunden werden und man prügelt sich dort hoch.

Oben angekommen und auf dem letzten Atemzug pfeifend, meint unser Brocken doch „…das war ja nett… ich bin den aber dieses Jahr noch nicht von beiden Seiten hintereinander gefahren. Lass uns runterfahren und auf der anderen Seite direkt wieder hoch.“ AHHHHHHH…

@Älex: Du erinnerst Dich garantiert an den Berg! Du meintest damals ja auch, schieben ginge schneller!

O.k. dann sind wir auf der anderen Seite auch noch hochgefahren. Oben angekommen meinte Stefan dann: „Das ist ja richtig herrlich, mal ne lockere Grundlagenausdauertour mit Dir zu fahren…“ Ganz ehrlich… ich war hinüber.

Aber die anderen Steigungen waren auch sehr nett… die davor und die danach.

Die Geraden rollten wie von selbst jenseits der 33km/h… die Beine waren aber zwischenzeitlich mal ordentlich an Betonpfeiler herangerückt… vom Gefühl zumindest kann ein Betonpfeiler kaum schwerer sein.

Während der letzten Geraden kam dann doch wieder der Gedanke an den letzten Anstieg bis zu der Garage meiner Eltern in den Gedanken deutlich hervor. Glaubt mir… der gibt Euch nach so einer Tour den Rest.

Der Brocken hatte aber noch zu viel Energie und sprintete mal eben locker los den Berg hinauf… an der Garage kam ich dann an und hab mich erstmal auf die Wiese gelegt.

Soviel von der Tour d’Eifel.

Ich hoffe Ihr schreibt uns einen tollen Ortsschildwertungs-bericht von heute und lasst die kurbelschmierenden Kölsch pro 1000m nicht aus.

Beste Grüße

Günter

 

Auf diese Bestellung verliere ich also noch ein paar kurze Worte zur RTF von Sonntag:

Bei mäßigem Wetter war auf der Strecke relativ wenig los (keine 500 Starter). Das galt insbesondere für die 111km-Strecke, auf der wir unterwegs waren. Das war aber wahrscheinlich besser so, denn wir fuhren wie außer Rand und Band. Nach dem 4. Sprint am 4. Ortsschild kamen die ersten Gedanken, an die Sinnfreiheit davon, an jedem Schild zu sprinten, denn nach Roadbook sollten noch etwa 20 folgen und wir fühlten uns (bei ca. km 20) alle schon mächtig blau (Tobi), breit (Axel), platt (PaOle).

Es ging also munter weiter mit den Sprints; auch entgegenkommende Kleintransporter konnten uns nicht stoppen. Nach der ersten Kontrollstation machte ich den Vorschlag, doch bis zur zweiten Kontrollstation neutralisiert zu fahren, erntete dafür aber nur entgeisterte Blicke, Kopfschütteln und einen Mittelfinger.

Etwa als Axel zum dritten Mal sagte, er müsse sofort kotzen, hatten wir so ziemlich alle denkbaren Versionen von Sprints abgearbeitet: Lange angezogen, kurz und plötzlich, geschmiedete Allianzen, von vorne, von hinten, Ausreißversuche, usw. Um dennoch für nötige Spannung und Adrenalin zu sorgen dachte ich mir etwas besonderes aus und knallte beim Antritt mein Hinterrad aus der Fassung, da sich der Schnellspanner ob meiner unfassbaren Kraft öffnete. Naja, frisches Carbon braucht eben auch seine Kratzer. Außerdem weiß ich nun, dass ich mich beim Sprinten mitunter zu weit vorbeuge und dass Tobi und Axel (die fuhren natürlich hinter mir) zur richtigen Zeit ihre Bremsen beherrschen.

Zu Beginn der Runde waren wir noch zwischen den Ortschaften ordentlich gebrettert, doch unser Schnitt sank mit zunehmender Ortsschildzahl rapide nach unten. Daher wurden wir ab und an von anderen Touristikern eingeholt, an deren Windschatten wir uns dankend labten, bis sie an der nächsten Kontrollstation eine extra-lange Kaffeepause vortäuschten, um uns wieder los zu sein. Dies mag neben irrsinnigen Kamikazesprints daran gelegen haben, dass Axel und ich mehr und mehr Stuss redeten. Tobi hingegen war auf Grund einer auch in den Regenerationsphasen nicht mehr nachlassenden Schnappatmung gar nicht mehr zu verstehen.

Vier Ortsschilder haben wir tatsächlich ausgelassen, da sie direkt hinter Kurven oder vor Kontrollstationen lagen und auf die Vollrather Höhe hatten wir komischerweise auch keinen Bock mehr. Im Ziel vermissten wir allerdings das Ortsschild mit der Aufschrift „Köln“, für das wir doppelte Punktzahl ausgelobt hatten. Vielleicht haben wir es mangels Sauerstoff im Hirn auch nur übersehen. Außerdem vermissten wir im Ziel eine Bratwurst, denn die Bude war trotz der geringen Teilnehmerzahl bereits ausverkauft.

Es war trotzdem…

Dolce Velo!

Erst bergisch, dann waren wir Durch

Eine der beiden Wegbeschreibungen führte heute zum Start der RTF des RC Durch 01 in Volkhoven-Weiler, die andere auf die Autobahn und vermutlich zu der ein oder anderen Verkehrsnachricht („Achtung, eine Warnmeldung: Tobi auf der A 1.“)

Nachdem schon am letzten Wochenende bei der RTF der RSG Ford Köln einige Scuderisti in einem Affenzahn durchs Bergische gebrettert sind, standen heute ein geheimes Bergtrainingslager in der Eifel sowie ein denkbar formaufbaufeindliches Sprintfestival bei der RTF des RC Durch 01 an. Die Erlebnisse dieser drei Events lesen sich vielleicht am besten aus der diesbezüglichen Email- und SMS-Korrespondenz heraus:

Am 27.6.2011 schrieb Tobi um 11:26h:

Moin Jungs,

nach sensationeller rtf am sonntag mit höhen und tiefen, mit gewonnenen und verlorenen ortsschildern und bergwertungen, mit neuen kameraden (ich sag nur 63 und der mann mit dem zopf, der gelbe bergkletterer), mit der erkenntnis das es immer noch einen berg nach dem letzten berg gibt, nach meinem ersten kleinen crash (ich bleib dabei schönwetterradler zu sein), nach totaler erschöpfung (@ günni und christian: hab zwischenzeitlich überlegt einfach nur noch zum nächsten bahnhof zu fahren…. man man war ich durch) aber vor allem nach dermaßen viel spaß den ich gestern mit euch hatte würde es mich sehr freuen wenn wir nächstes we wieder an den start gehen würden:

rtf am samstag startet für ne 111 km strecke vom kölner norden aus…

Am 2.7.2011 schrieb Günni um 10:21h:

Moin, pausiert Ihr noch, oder kurbelt Ihr schon? Liveticker aus d. Eifel:

km 33

1h20min

Hm 750

Die Toblerone gibts nicht nur im Kiosk.

Grüße und viel Spaß,

G&S

Am 2.7.2011 antwortete Ole um 11:29h:

Hier ist der Start ja komischerweise erst ab 11. Warten jetzt noch auf Tobi, der sich hoffnungslos verfahren hat. Warum habt ihr Amöben eigentlich nichts gesagt, dann wären wir in die Eifel gekommen! Hier ist ja so langweilig flach. Bleibt gesund. Olé.

Am 2.7.2011 antwortete Günni um 12:22h:

Moin du Lutscher 😉

Live Ticker von der Tour d‘Eifel…

Km 78

Hm 1630

3:15h

Steigung 15%, 14%, 15% wir zählen erst ab +10%, rollen kann jeder…

Grüße

Am 2.7.2011 antwortete Ole um 15:49h:

Hör mal, wer so viel Zeit für SMS hat, fährt doch eh nur im Schatten! Unser Ticker: 118km, 4:12h, 466Hm, OHNE SCHEISS 20 umkämpfte Ortsschilder (aua) und 6 Kölsch, davon eins vom Typ am Bierstand gesponsert. Beste Grüße!

 

Bleibt nachzutragen, dass ich die finale Punktzahl der Sprintwertungen aus Mitleid gegenüber meinen Mitfahrern hier nicht veröffentliche und dass Axel mindestens so oft gesagt hat „Ich kann nicht mehr, ich will nach Hause.“, wie wir insgesamt Punkte vergeben haben.

 

Dolce Velo!

Eine neue R(T)Fahrung

An diesem Wochenende wurde von der Scuderia die erste gemeinsame RTF in der legendären Rund um Köln 2010 Besetzung bestritten. Dazu traf man sich auf neutralem Boden in Wuppertal, um unserem Quotenitaliener Banana-Joe, seines Zeichens Out-of-towner (auf Kölle bezogen) entgegenzukommen.

Der erste Schock traf die Kölner Fraktion am Fahrkartenschalter der Die Bahn, formerly known as Deutsche Bahn: Trotzdem man im VRS-Bereich (zu dem gefühlte 90% der Strecke nach Wuppertal gehören) umsonst unterwegs ist, zahlt man für die Anschlusskarte von Solingen bis Wuppertal stolze 5 €, Fahrrad EXklusive. Ein Ticket von Köln bis Wuppertal ohne Umsonstfahrt im VRS mit 5,90 € komischerweise nur unwesentlich teurer. Da stimmt doch wohl irgendwas nicht, im Zweifelsfall die undurchschaubare Preispolitik der Die Bahn im Verbund mit den rheinischen Verkehrsverbünden.

Vom Wuppertaler Hauptbahnhof gab es dann erst mal einen Kaltstart: 7 km Radfahrt zum Ziel, allesamt bergauf mit bis zu 11% Steigung. Am Start folgte zur Belohnung Kaffe und Kuchen zur typischen Kränzchenzeit von 9:30h.

Kaum auf der anvisierten 111km-Strecke (für die wir uns wegen der Kölschheit der Kilometeranzahl entschieden hatten) unterwegs, haben wir es auch sofort verstanden, das erste entscheidende Hinweisschild zu übersehen. Dies geschah zwar bei dem ein oder anderen folgenden Ortsschildsprint später noch häufiger, war diesmal aber besonders schlimm, da wir es nicht sofort merkten, sondern erst an unserem ersten Kontrollpunkt, der eigentlich hätte unser zweiter sein sollen.

So wurden aus den kölschen 111 km doch nur ungefähr 70. Immerhin waren wir nicht die einzigen Döspaddel, die das vercheckt haben, wir müssen aber auch zu unserer Schande gestehen, das wir das Roadbook nicht eines müden Blickes gewürdigt haben.

Apropos Roadbook: Die Streckenführung der ganzen Veranstaltung war leider ziemlich mau. Die klangvollen Namen der durchfahrenen Städte Witten und Essen klingen nach Ruhrpott und bedeuteten für uns leider größtenteils stark befahrene Straßen und unzählige Ampeln. Der Veranstalter hatte wohl Probleme, sich die 150km-Strecke genehmigen zu lassen. Wir wissen nun nicht, ob es auch behördlich verursachte Schwierigkeiten auf den anderen Distanzen gab, aber schön war das nicht. Nun sind wir als Kölner auch nicht unbedingt ortskundig gewesen, aber die Lokalmatadoren denen wir begegneten waren auch der Meinung, es hätten schönere Strecken gefahren werden können.

Aus sportlicher Sicht waren neben den Anstiegen des nördlichen bergischen Landes besonders die ruhrgebietstypische Städteplanung anstrengend, die es vorsieht, dass hinter jeder zweiten Kurve unverhofft ein neues Ortsschild auftaucht. Zu Beginn wurde gleich eine teaminterne Sprintwertung aufgestellt, deren Auswertung aber schnell wegen der großen Unübersichtlichkeit („Ey, der  kam so plötzlich, der zählt jetzt aber nicht!“), Definitionsschwierigkeiten („Ey, das war gar kein Ortssschild!“) und der zu hohen Zahl der Sprints („Ey, ich habe den zweiten Sprint gewonnen, wie war noch mal der erste?“) eingestellt.

Im Ziel musste dann noch entschieden werden, ob die verpassten Kilometer nachgeholt werden. Bei dem Bratwurstgeruch der uns entgegenschlug war das Team dafür aber nicht mehr zu motivieren, wir sind und bleiben nun mal eine Thekenmannschaft.

Es bleibt zu resumieren, dass es schade ist, dass wir ausgerechnet auf unserer ersten RTF (für einige Scuderianer auch die erste RTF überhaupt) so eine schlechte Strecke erwischt haben. Dennoch verlebten wir einen extrem lustigen Tag mit dem mittlerweile typischen italienischen Wetter der Scuderia (nein, nicht diese fiese graue Regenmatsche des diesjährigen Giro d‘Italia, sondern dieses azurblaue Kaiserwetter welches uns schon bei Rund um Köln und der Tour d‘Energie mit wohligen Temperaturen segnete). Hier noch ein Beweisfoto, dass wir auch tatsächlich in Wuppertal waren. Man beachte den Schwebebahntrack über dem Trackstand!

Am Abend stand dann noch das Thekentraining beim Südstadtkneipenmarathon an, es wurden Höchstleistungen erreicht, der Scuderia-Freizeit-Look in den In-Läden des Veedels zur Schau gestellt Südstadt-Reisepässe ergattert.